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22.02.22

Als jahrzehntelanger Schulz von Thun-„Fan“ habe ich mir auch sein neuestes Werk zugelegt: „Erfülltes Leben“.

Es enthält gut nachvollziehbare Anregungen zur Weichenstellung für die eigene Entwicklung. Und es ist nie zu spät, sich in den vom Autor ersonnenen 4+1 Feldern des Lebens in Richtung Erfüllung zu bewegen.

Ich persönlich empfand aber besonders die Sichtweise als sehr wertvoll, dass auch ein weniger von Erfolg und Glück geprägtes, aber trotzdem reichhaltiges Leben, als erfüllend angesehen und empfunden werden darf.

Denn wir haben viel in der Hand, aber längst nicht alles. Vom Moment unserer Geburt bis zum Tod werden die Karten nicht nur von uns gemischt und verteilt.

Für den Satz: „Ein erfülltes Leben ist nicht ein glückliches Leben, jedenfalls nicht nur und nicht unbedingt“, danke ich Schulz von Thun.

Denn er nimmt die mit, die nie die Chance hatten, am Ende ihres Lebens nach den Maßstäben unserer Erfolgsgesellschaft viel vorzuweisen.

Gerade von solchen Menschen habe ich viele entscheidende Dinge gelernt, besonders als junger Mann.

Das Kapitel hilft auch, die manchmal intensiven, aber doch eher wenig erfolgreichen Phasen in unserem Leben, ins rechte Licht zu setzen.

Berührt haben mich auch die autobiographischen Anteile, es war schön etwas mehr aus dem Leben des berühmten Autors zu erfahren, den ich bisher nur als Professor und Seminarleiter kennenlernen durfte.

Danke an Friedemann Schulz von Thun, dass er diese Erfahrungen teilt.

Wie alle seine Bücher, so hat auch dieses das Zeug, dem Leben wichtige Impulse zu geben, unabhängig vom Alter des Lesenden. Und das Ganze in dem lockeren, gut lesbaren Stil, den man von Schulz von Thun gewohnt ist.

                                                                                                                                  Februar, 2022

„Menschen, die kognitiv ausgelastet sind, treffen eher egoistische Entscheidungen, verwenden sexistische Ausdrücke und fällen in sozialen Situationen oberflächliche Urteile.“So manche Studienergebnisse, nachzulesen in „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahnemann,  geben doch Einiges zum Grübeln. Mit einem wichtigen Anliegen wendet man sich also besser in einem Moment an sein Gegenüber, in dem es entspannt wirkt. 

Noch bedenklicher ist ein Studienergebnis, nach dem hungrige Richter vor der Mittagspause deutlich seltener Bewährungsstrafen verhängen, als Richter, deren Blutzuckerspiegel sich auf einem normalen Niveau befindet. 

Wohlgemerkt: Die Alternative ist eine Haftstrafe und somit eklatant schwerwiegender.

Auch z.B. Fußballergebnisse und das Wetter beeinflussen Urteile deutlich zum Negativen.

Um alle (belegten!) Erkenntnisse zu diesem Sachverhalt zusammenzufassen: Ein guter Anwalt bemüht sich um einen Gerichtstermin für seinen Mandanten an dessen Geburtstag, nach der Mittagspause, in einer Woche, nachdem der örtliche Fußballverein gewonnen hat und in der es nicht überdurchschnittlich heiß ist. Das kann durchaus ein paar Jährchen ausmachen.

Okay, hoffentlich geht’s bei uns meistens nicht um den Verlust der Freiheit.

Und alles können wir nicht beeinflussen.

Trotzdem können auch scheinbar weniger gewichtige Entscheidungen und Gesprächsverläufe unserem Leben sehr nachhaltige Wendungen geben.

Deshalb sollten Zeitpunkt und Atmosphäre für ein wichtiges Gespräch klug gewählt werden. Vor allem, wenn von vornherein klar ist, dass unterschiedliche Sichtweisen im Raum stehen.

„Schnellschüsse“ im Affekt kosten dann oft extrem viel Zeit, Energie und auch Geld.

Sie sind natürlich menschlich, aber oft bekommt man „das Kind schlecht wieder aus dem Brunnen."Dann ist professionelle Hilfe eine bessere Wahl, als eine Eskalation.Wie sind eure Erfahrungen zum Thema: Vorbereitung von Konfliktgesprächen? #energie#mediation #gesprächsführung #streitschlichtung #konfliktvermeidung#teammediation

                                                                                                                                    Schiffsbesatzungen-ein Bild für Team                                                  18.12.2021

Segelschiffe waren früher monate- wenn nicht sogar jahrelang unterwegs. Walfänger manchmal drei Jahre. Die Besatzung hatte keinen Kontakt zu ihren Angehörigen, die oft lange Zeit überhaupt nicht wussten, ob die Seeleute noch am Leben waren. Denn die Gefahren durch Stürme, Riffe, aber auch durch Unfälle und die Lebensbedingungen an Bord waren groß. Mein Ur-Ur-Ur-Großvater starb als Auswanderer, kurz nachdem er in New York das Schiff verlassen hatte, an einer Krankheit, die er sich an Bord zugezogen hatte.

Trotzdem ist das Segelschiff nach wie vor eine beliebte Metapher, wenn es um Teamarbeit geht: 

Zum einen war in einer Schiffsmannschaft selten ein Mensch überflüssig.

Jeder hatte seine Rolle, oft fest umrissen, aber trotzdem musste jeder möglichst viel können, um die häufigen Ausfälle ausgleichen zu können. Und in absoluten Notfällen mussten auch die Offiziere „niedere Dienste tun“, da es um Leben und Tod ging.

Auf gut geführten Schiffen galt: „Wer sich zu groß fühlt für kleinere Aufgaben, ist zu klein für große Aufgaben.“

Zum anderen konnte niemand unterwegs das Schiff verlassen: Man war aufeinander angewiesen und musste auf engstem Raum miteinander klarkommen, auch wenn die Kollegen an Bord völlig andere Angewohnheiten und Ansichten hatten.

Für Schlafen, Essen und alle anderen körperlichen Bedürfnisse stand in der Regel nur ein großer Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Das war oft Stress pur.

Diese ganz harten Zeiten sind glücklicherweise vorbei.

Aber die gegenseitige Abhängigkeit voneinander und das angewiesen sein auf Respekt und Akzeptanz oder zu mindestens Toleranz, sind nach wie vor Bestandteile an Bord jeden Schiffes. Aus diesem Grund habe ich die ersten Jahre meiner Tätigkeit als Outdoortrainer fast ausschließlich auf kleinen Segelschiffen gearbeitet. Mit Gruppen aller Art.

Nur 10 Meter Holz. Segeln wie vor 150 Jahren: Kein Deck, kein Strom, kein Klo, kein Motor. Dafür 12 Ruder, „Riemen“ genannt. Um ein Bild zu haben: Im Grunde ein kürzeres Wikingerschiff. Schlafen im Zelt oder unter freiem Himmel. 1 Flamme zum Kochen. Handyverbot. Es galt: Jede Hand fürs Schiff. Mindestens eine Woche unterwegs, manchmal zwei. Durch kein anderes Setting konnte eine so intensive Atmosphäre hergestellt werden, in welcher eine größere Gruppe miteinander kooperieren musste. Wenn jemand seine Aufgaben nicht erfüllte, hatte das Auswirkungen auf die ganze Mannschaft. Man konnte nicht abbrechen und lachend zurück in einen gut geheizten Seminarraum gehen. „Ernste“ Konfliktklärungen waren damals untrennbarer Bestandteil jeder Teamentwicklung. 

Ein fast erhabener Moment war für mich immer ein gelungenes Anlegemanöver „unter Riemen“, bei dem in der Enge des Hafens jeder Handgriff sitzen musste. Denn oft war, noch ein paar Tage zuvor, niemand von der Mannschaft jemals auf einem Schiff gewesen.

Ähnlich war es dann Jahre später, wenn ich nach dem Ende eines aufwändigen und dichten Programms mit meinem Trainer-Team zusammensaß, alles geklappt hatte und wir auf einen erfolgreichen Tag oder eine erfolgreiche Woche zurückblicken konnten.

Auch wenn wir uns dessen in der Routine und oft auch der Hektik des Alltags nicht immer bewusst sind: Am besten sollte das am Ende eines jeden Tages so sein.

Das wünsche und gönne ich jedem Team und jedem, der ein Team leitet. Überall und in allen Arbeitsbereichen.

Oft kommt dieses Team-Gefühl nicht von alleine, sondern es will erarbeitet, notwendige Phasen müssen durchlaufen werden.

Das ist manchmal anstrengend, aber es macht auch Spaß. Sowohl der Prozess, als auch der Erfolg.

Und man braucht dazu mittlerweile auch kein Schiff und keine Woche Betriebsurlaub mehr: Erfolge für sein Team erzielt man auch online!

Möchten Sie mehr darüber wissen? Ich freue mich, wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen.

 

 

 

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